Tipps für Konferenzveranstalter

Um eine guten Verlauf der Konferenz und eine hochstehende Dolmetschqualität sicherzustellen sind die folgenden Punkte einzuhalten :
Allgemeines
- Buchen Sie Ihre DolmetscherInnen früh genug im Voraus (dies gilt insbesondere für die Monate von April bis Juni und September bis November), um alle Bedürfnisse abdecken zu können.
- Wissenschaftliche Studien haben aufgezeigt, dass Dolmetschende nicht länger als 30 Minuten am Stück arbeiten sollten, um eine gute Qualität sicherzustellen. Daher sind pro Kabine immer zwei Dolmetschende vorzusehen.
- Wegen der verlangten hohen Konzentration sind die zwei Arbeitseinsätze pro Arbeitstag auf je zweieinhalb bis drei Stunden zu beschränken.
- Die Mittagspause sollte mindestens 1,5 Stunden betragen.
- Die Reise-, Übernachtungs- und per diem-Spesen sind separat zu entschädigen.
Sprachen
Es ist wesentlich, dass die Dolmetschenden wissen, VON welchen Sprachen IN welche Sprachen die Verdolmetschung benötigt wird. Normalerweise arbeiten Dolmetschende nur in ihre Muttersprache. Benötigen Sie eine Verdolmetschung vom Französischen ins Deutsche und eine Verdolmetschung vom Deutschen ins Französische, sind 4 Dolmetschende dafür vonnöten (1 Team von 2 Dolmetschenden arbeitet ins Deutsche und das andere Zweierteam ins Französische) und nicht nur 2!
Von den Dolmetschenden benötigte Informationen
- Je mehr Informationen die Dolmetschenden über die Konferenz erhalten, desto besser können sich diese vorbereiten und desto bessere Arbeit leisten.
- Die Basisinformation beinhaltet Folgendes: Konferenzprogramm, Teilnehmerliste, Protokoll der letzten Sitzung, Ihre Homepage-Adresse, sowie alle Dokumente, die Sie den Teilnehmenden zusenden.
- Die Dolmetschenden benötigen die Reden im Voraus für ihre Vorbereitung (mindestens Stichworte oder Powerpoint-Präsentationen). Übrigens: die Dolmetschenden sind durch das Berufsgeheimnis gebunden und dürfen diese Texte keinem weitergeben! Dies gilt insbesondere für gelesene Reden. Sollten Ihre RednerInnen die Texte nicht vor Konferenzbeginn senden, stellen Sie sicher, dass die Texte zumindest eine Stunde vor der jeweiligen Sitzung den Dolmetschenden in den Kabinen zugestellt werden (ein Exemplar pro Kabine).
Rhetorik
- Bitte legen Sie Ihren RednerInnen nahe, nicht zu schnell zu sprechen (nicht mehr als 120 Silben pro Minute). Dies gilt v. a. für abgelesene Texte.
- Gesprochene Texte sind einfacher zu dolmetschen als abgelesene. Manchmal denken RednerInnen, dass sie genau den Text, den sie den Dolmetschenden abgegeben haben, abzulesen haben. Dabei hilft der abgegebene Text dem Dolmetschenden v. a. die Botschaft des Redners zu verstehen und technische Fachwörter nachzuschlagen.